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Buchtipps

Pflicht, Kür und Leidenschaft jeder BuchhändlerIn ist das Finden, Lesen und Empfehlen von Büchern, die uns begeistern und unterhalten, die uns an Grenzen führen und Fenster zu anderen Welten öffnen, die unseren Horizont erweitern, uns dabei helfen die Welt besser zu verstehen, die uns "nachlaufen", die uns verändern, die uns sprachlich und inhaltlich beeindrucken, die wir gerne und unbedingt mit Anderen teilen möchten. An dieser Stelle möchte ich Ihnen meine Fundstücke dieser Art vorstellen. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

 

Die Schwestern Adele und Elisabeth Kohlbrenner verlassen ihre Heimat jung, um an der Aufbruchsstimmung des deutschen Wirtschaftswunders teilzuhaben. In der Mitte ihres Lebens bereuen sie jedoch, ihre Wurzeln abgeschnitten und das Glück an Orten gesucht zu haben, wo es für sie nicht zu finden war. Sie kehren nach Dachsberg im Südschwarzwald zurück und beschließen, einen alten Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Gemeinsam bewirtschaften sie ein Brachland in den Hügeln, ausgerechnet dort, wo zuletzt die Verpackungsfirma ihres Bruders stand, der nach einem Umweltskandal schließen musste.

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz: Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben - das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Und doch: Nachdem der erste afroamerikanische Präsident seine Amtszeit beendet hat, wird ein neuer weißer Präsident gewählt, der stramm rechts und klerikal ist. Das ist der Anfang.

Puh ... was für ein Buch! Kennen Sie das?! Die Geschichte ist wirklich gruselig, sie geht Ihnen so richtig unter die Haut, von Zeit zu Zeit möchten Sie am liebsten in die Tischplatte beißen - UND DOCH KÖNNEN SIE NICHT AUFHÖREN ZU LESEN?!  So ist es mir desletzt nachts mit  "So dunkel der Wald" gegangen.

Louise wächst im Frankreich der Nachkriegszeit auf, Johann in Westdeutschland. An der Universität von Lyon - Johann ist dort Gaststudent - lernen sie sich kennen. Sie verlieben sich, heiraten, ziehen in ein deutsches Dorf, sehen ihre Kinder aufwachsen und ihre Eltern sterben. Für Louise ist es kein einfaches Leben in der neuen Heimat, ihr Mann ist dort ein anderer, als der, den sie kennengelernt hat. Irgendwann erfährt sie: Ihr Schwiegervater hat im Krieg gegen die Franzosen gekämpft.

Kurz nach Kriegsende in der Eifel: Die Schönings leben in einem kleinen Dorf nahe Monschau an der deutsch-belgischen Grenze. Während die älteste Tochter Henni und ihre Mutter in Monschau in einem Restaurant arbeiten, ist der vom Krieg traumatisierte Vater der Familie keine Hilfe. Als Hennis Mutter stirbt, übernimmt daher die Älteste die Fürsorge und Verantwortung für ihre jüngere Schwester und die beiden Brüder. Als sie Zeugin wird, wie schnell man mit dem aufblühenden Schmuggel von Kaffee u.a.

Ein kleines bürgerliches Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Das Leben - ein ruhiger Fluss. Die zwei Kinder wohlgeraten und längst ausgezogen, kommen gelegentlich, "um sich mal blicken zu lassen". Den Lebenstraum, Bücher zu schreiben, hat Margret nach Studium, Hochzeit und zwei Geburten schon lange aufgegeben. Als Gerd, ihr Mann, bei der Gartenarbeit einen Schlaganfall erleidet und über Wochen im Koma liegt, bleibt sie allein im Haus zurück - ein Zustand, der ihr zunehmend gefällt. Sie beginnt, sich Fragen zu stellen: Wie konnte ihr ihr eigenes Leben derart abhanden kommen?

Gustav Mahler, einer der berühmtesten Komponisten und Dirigenten seiner Zeit, sitzt in Decken eingeschlagen auf dem Sonnendeck eines Schiffes, das ihn von New York zurück nach Europa bringt. Es ist 1910 und es wird seine letzte Reise sein. Sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Er hustet Blut und weiß, dass seine Tage gezählt sind. Während ihn ein Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint.

Ein 500-Seelen-Dorf im Allgäu. In vielen der Häuser und Höfe leben ältere Frauen inzwischen alleine: Die Männer gegangen oder tot, die Kinder ausgezogen. Man kennt sich, grüßt sich vom Gartenzaun aus, hält auf der Straße ein kleines Schwätzchen.

Ein altes Kloster in einem vergessenen Winkel des französischen Burgund. Drei betagte Nonnen halten wacker die Stellung - u.a. mit den Erträgen eines großen Kräutergartens und eines ehemals berühmten Käse aus eigener Herstellung. Leider hat die verantwortliche Schwester dessen genaue Zutaten mit ins Grab genommen.